2009
Raum der Stille
Alters- und Pflegezentrum Loogarten, Esslingen, ZH

Neueröffnung 3./4.10.2009


Zwischen den Seen
in Zusammenarbeit mit Hugo Suter

Den abgedunkelten Vorraum passierend, weist ein türloser Durchgang ins Helle. Zwischen dem nach oben geöffneten Hof und dem Raum der Stille lässt eine Glaswand das Tageslicht eindringen. Ein Riemenfussboden (Schiffsboden) in der Längsrichtung des Raumes grenzt an den Hof, der mit grünen Sandsteinplatten ausgelegt ist. Die dem Glas gegenüberliegende Seite wird von einer Sitzbank abgeschlossen, von welchem man den Ausblick bzw. Durchblick durch das Fensterglas in den Lichthof hat.

Das Alters- und Pflegezentrum liegt zwischen dem Greifen- und Zürichsee. Viele Bewohner und Bewohnerinnen des Heimes werden in jüngeren Jahren diese Seen zum Baden aufgesucht habe. Gewebeartig zieht sich über die Glaswand eine Seeoberfläche. Gegen unten wird die Textur zunehmend transparenter, um den Blick auf den Seegrund, die grünen Sandsteinplatten freizugeben. Grund- und Oberfläche, Nähe und Ferne als räumliche Ausdehnungen rufen Erinnerungen an Sommeraufenthalte am See wach.

Hof und Innenraum verbindend, zieht sic hein helles, kühles Grün über die Wandfläche. Dieser Farbton wirkt einerseits als Abstrahlung des Glases und bezieht sich andererseits auf das Sandsteinrelief des Seegrundes. Dieser Grünton liegt auf der Farbskala genau zwischen Glas und Stein.

An den grünen Wandteil anschliessend, erscheinen Kreisflächen in dichterer und lockerer Anordnung sowie unterschiedlicher Grösse. Da sie der Wand vorgerückt sind, haben die hellgrünen Rondellen einen leicht schwebenden Charakter. Sie sind auf der Rückseite mit der ihnen entsprechenden in Farbsättigung verdoppelten Komplementärfarbe, einem Violett, bemalen. Dieser bewirkt eine zarte Abstrahlung auf die Wandoberfläche und je nach Lichteinfall über den Rondellenrand hinaus. Die freie Anordnung der Kreise abstrahieren auf den See bezogene Motive wie Seerosenblätter, Wasserkreise, vielleicht sind es Luftblasen aus der Tiefe des Wassers aufsteigend.

Die Materialien und ihre Bearbeitung, das Sandstrahlen der Fenster und die Farbgebung der Wände sowie das Sandsteinrelief im Lichthof, sollen dem räumlichen Ensemble einen unverwechselbaren Ausdruck der Ruhe und heireren Gelassenheit verleihen.

Text aufliegend für Besucher: Der Greifensee (1901) von Robert Walser
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